Dermatochirurgie
Josef Koller, Salzburg
Basaliom
Was ist ein Basaliom?
Wer ist betroffen?
Wie sieht ein Basaliom aus?
Wie werden Basaliome diagnostiziert?
Warum und womit werden Basaliome behandelt?
Welche Behandlungsmöglichkeiten des Basalioms gibt es?
- Operative Entfernung durch Ausschneiden
- Elektrochirurgie
- Kryochirurgie mit flüssigem Stickstoff
- Bestrahlungstherapie
- Laserbehandlung
- Salbenbehandlung des Basalioms
- Photodynamische Therapie
Können Basaliome nachwachsen?
Wie kann man Basaliomen vorbeugen?
Was ist ein Basaliom?
Das Basaliom ist nicht nur der häufigste Hauttumor, sondern überhaupt einer der häufigsten Tumoren des Menschen. Das Basaliom wächst lokal invasiv und destruktiv, d.h. es zerstört durch Fortwachsen auch weit unter der Haut liegende Strukturen und Organe und kann dann bedrohlich sein. Das Basaliom bewirkt allerdings fast niemals Fernmetastasen.
Wer ist betroffen?
Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen. Das durchschnittliche Manifestationsalter liegt bei ca. 60 Jahren. Das Basaliom ist die Folge einer genetischen Veranlagung eines Menschen in Kombination mit äußerlichen Schadeinwirkungen in der Regel Ultraviolettlicht(UV)-Belastung der Haut durch übermäßige Sonnenexposition.
Wie sieht ein Basaliom aus?
Basaliome können sehr unterschiedlich aussehen. Es gibt 5 charakteristische Zeichen des Basalioms, die sich manchmal einzeln, manchmal aber auch kombiniert in einer Läsion finden:
- Ein glänzendes Knötchen mit wachsartigem Aussehen, häufig rot oder hellrot, seltener weißlich. Bisweilen besteht auch eine Einlagerung von dunklem Pigment, oft sind auch erweiterte kleine Blutgefäße an der Oberfläche sichtbar.
- Ein glattes Gewächs mit einem Randwall und zentraler Eindellung, die später geschwürig werden kann. Es können auch winzige Blutgefäße an der Oberfläche sichtbar werden.
- Ein rötlicher Fleck, der manchmal verkrustet sein kann oder schuppt; er kann auch jucken oder schmerzen. Nicht selten besteht er aber über lange Zeit ohne störende Symptom.
- Eine Wunde, die drei oder mehr Wochen nicht heilt, manchmal nässt oder blutet und verkrustet sein kann. Die nicht heilende "Wunde" ist ein sehr häufiges Zeichen für ein frühes Basaliom.
- Narbenartige Veränderungen, manchmal mit fehlendem Pigment oder auch wachsartigem Aussehen mit schlechter Abgrenzbarkeit zur Umgebung. Der tastende Finger verspürt eine Verhärtung im Vergleich zur gesunden Umgebung.
Beispiel 1 | Beispiel 2 | Beispiel 3 | Beispiel 4 | Beispiel 5 |
Wie werden Basaliome diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt meist klinisch durch einen erfahrenen Hautarzt. Wenn das Basaliom noch klein ist, kann es gleich zur Gänze entfernt und dann histologisch untersucht werden. Größere Basaliome werden vor der Operation biopsiert d.h. es wird Gewebe zur histologischen Untersuchung entnommen.
Warum und womit werden Basaliome behandelt?
Ohne Therapie wachsen Basaliome seitlich und in die Tiefe weiter und können dann bedrohlich werden. Oft aber genügt ein kleinerer operativer Eingriff zur Heilung.
Welche Behandlungsmöglichkeiten des Basalioms gibt es?
Die sicherste und damit Standardmethode der Basaliomtherapie ist die chirurgische Entfernung. Darüber hinaus gibt es eine breite Palette anderer Methoden zur effektiven Behandlung des Basalioms. Die Auswahl des jeweiligen Verfahrens hängt von der Art, Größe und Lage des Tumors, sowie vom Alter und Allgemeinzustand des Patienten ab. Häufig kann die Behandlung ambulant oder tagesklinisch erfolgen. Die verschiedenen Techniken zur Tumorentfernung erfordern meist nur eine lokale Betäubung. Schmerzen oder andere Unannehmlichkeiten während der Behandlung sind gering, auch nach dem Eingriff bestehen nur selten Beschwerden. Ihr Dermatologe wird die für Sie die bestgeeignete Therapie auswählen und mit Ihnen besprechen!
Operative Entfernung durch Ausschneiden
Der Tumor wird mit dem Skalpell zur Gänze entfernt und einer feingeweblichen Untersuchung zugeführt. Die Wunde kann meist mit einer kosmetisch günstigen und später kaum sichtbaren Naht verschlossen werden. Größere Tumoren erfordern Hauttransplantationen oder „Lappenplastiken“, bei denen der Dermatochirurg den Defekt, der durch die Entfernung des Tumors entstanden ist, mit einem Hautlappen aus der Umgebung oder einem Eigenhauttransplantat deckt; diese Operationstechnik hinterlässt meist nur diskret sichtbare Narben. Der Vorteil einer chirurgischen Entfernung von Hauttumoren besteht im Gegensatz zu den folgenden Verfahren darin, dass die Tumorränder und der tiefliegende Teil des Operationspräparates mikroskopisch untersucht werden können, wodurch eine Aussage über die komplette und ausreichende Entfernung des Tumors ermöglicht wird.
Elektrochirurgie
Oberflächliche Tumoren können mit Hilfe einer Elektrode thermisch zerstört werden. Der Defekt verheilt nach wenigen Wochen.
Kryochirurgie mit flüssigem Stickstoff
Das Tumorgewebe wird durch schnelles Einfrieren mit flüssigem Stickstoff zerstört. Die Kryochirurgie ist besonders für Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder Unverträglichkeiten auf lokale Anästhesiemedikamente geeignet.
Bestrahlungstherapie
Röntgenstrahlen werden direkt auf die Tumorzellen gerichtet. Die vollständige Tumorzerstörung erfordert üblicherweise eine länger dauernde Behandlung in mehreren Sitzungen.
Laserbehandlung
Der Laserstrahl kann einerseits wie das Skalpell zum Herausschneiden des Tumors, andererseits aber auch zur Zerstörung der Tumorzellen durch Hitzeverdampfung, ähnlich der Elektrochirurgie, verwendet werden. Ein Vorteil dieser Methode ist die relativ geringe Blutungsneigung, womit sie besonders für Patienten mit Blutgerinnungsstörungen geeignet ist. Ein weit verbreiteter Irrtum liegt in der Meinung, dass die Narbe nach laserchirurgischer Therapie eines Hauttumors schöner und unauffälliger als mit anderen Methoden wird.
Salbenbehandlung des Basalioms
Imiquimod (Aldara®) ermöglicht eine weitgehend schmerzfreie und effektive Behandlung ganz oberflächlicher Basaliome. Die Therapiedauer beträgt mehrere Wochen. Gegen Ende der Behandlung entstehen häufig vorübergehende heftige lokale Entzündungsreaktionen.
Photodynamische Therapie
Die photodynamische Therapie beruht auf der Anreicherung lichtsensibilisierender Substanzen im Tumor. Durch nachfolgende Bestrahlung mit UV-Licht werden die Tumorzellen selektiv angegriffen und zerstört. Die schmerzhafte Lichttherapie eignet sich aber nur für oberflächliche Basaliome.
Können Basaliome nachwachsen?
Basaliome können bisweilen multizentrisch, d.h. in mehreren Inseln mit dazwischenliegendem gesunden Gewebe wachsen. Es kann deshalb im Bereich eines operierten Basalioms zu einem Rezidiv kommen. Meist tritt dieses innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Behandlung auf. In diesem Fall ist dann eine weitere Behandlung - möglicherweise mit einer anderen Therapieform als beim ersten Mal - erforderlich. Weil Rezidive niemals sicher ausgeschlossen werden können, sind regelmäßige Nachuntersuchungen erforderlich.
Wie kann man Basaliomen vorbeugen?
Mehr als 95% aller Basaliome sind die Folge übermäßiger Sonnenbestrahlung. Unsere Haut „merkt“ sich jeden Sonnenbrand und addiert die im Laufe des Lebens einwirkenden UV-Schäden bis ein - individuell sehr unterschiedlicher - Schwellenwert für die Entstehung eines Hauttumors erreicht wird.
Maßvolle und vernünftige Sonnenexposition stellt daher die wichtigste prophylaktische Maßnahme dar.
- Schutz der meistexponierten Körperteile, besonders des Gesichts, durch breitkrempige Hüte
- Sonnenschutzmittel für Haut und Lippen
- Vermeidung länger dauernder Sonnenbestrahlung in den Mittags- und frühen Nachmittagsstunden.
- Regelmäßige Selbstuntersuchung auf das Auftreten von Hauttumoren (gilt besonders für gefährdete Personen mit rotblondem Hauttyp und/oder hoher Sonnenexposition).
- Einmal jährlich eine ärztliche Untersuchung durchführen lassen.